Abyss #1 erschienen – Zeitschrift gegen jeden Antisemitismus

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Die erste Ausgabe unserer Zeitschrift gegen jeden Antisemitismus ist erschienen.

Ihr könnt die Zeitschrift hier als PDF herunterladen oder ein in Göttingen ein Druckexemplar im T-Keller, Kabale, Rosa-Luxemburg-Haus (AStA) oder Autonomicum kostenlos mitnehmen.

Falls in einer Gruppe, einem autonomen Zentrum, einem Info- oder Buchladen in einer anderen Stadt aktiv seit, senden wir euch gerne auch Druckexemplare per Post zu. Meldet euch dazu einfach unter abyss@ia-3.org (PGP-Pubkey).

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Gegenkundgebungen zum Al-Quds Tag in Berlin – Infos zur Bus-Anreise aus Göttingen

Am 11. Juli werden aus Göttingen Busse nach Berlin zu den Gegenveranstaltungen zum al-Quds Tag fahren.

Tickets für den Bus können ab sofort im Roten Buchladen (Nikolaikirchhof 7, Göttingen) für 10€ erstanden werden.

Abfahrt ist am Samstag, 11. Juli um 06:30 Uhr beim Zoologischen Institut (nähe Bahnhof).

Die Busse fahren am frühen Abend wieder zurück.

Mobi-Veranstaltung zum Al-Quds-Tag in Berlin am 11. Juli

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Am 11. Juli 2015 werden sich in Berlin wieder tausende Antisemiten einfinden, um ihre Vernichtungsgebärden gegenüber Israel beim al-Quds-Tag auf die Straße zu tragen. Veranstalter der Demonstration ist die „Quds AG“ um Hauptredner und Verschwörungsideologen Jürgen Grassmann, der auch schon für die Occupy-Bewegung sprach. Der alljährlich stattfindende antisemitische Aufmarsch wurde erstmals vom islamischen Revolutionsführer Ayatollah Ruhollah Chomeini zur Rückeroberung Jerusalems und Vernichtung Israels ausgerufen. Die Berliner Demonstration ist somit Teil dieses reaktionären Kampftags und fungiert als verbindender Kitt zwischen den unterschiedlichsten politischen Strömungen. Grund genug also, nicht in Passivität zu verharren, sondern dem antisemitischen Wahn aktiv etwas entgegen zu setzen. Die Mobilisierungsveranstaltung wird sich inhaltlich mit dem al-Quds-Tag beschäftigen. Zudem werden die geplanten Gegenaktivitäten vorgestellt und über die Anreisemöglichkeiten informiert.

Gehalten wird der Input von der Antifaschistischen Gruppe Braunschweig,  die ein Teil des bundesweiten Schall & Wahn Bündnisses ist.

Die Veranstaltung wird organisiert von der Initiative gegen jeden Antisemitismus und dem Fachschaftsrat Sowi.

Ort: ZHG 1.141, Zentralcampus

Zeit: Dienstag, 7. Juli 2015, 20:00 Uhr

Kundgebung: gegen jeden Antisemitismus! 30.08.2014

…in Göttingen, Deutschland, Europa und anderswo…

Am 08. Juli 2014 begann die israelische Luftwaffe als Reaktion auf den zunehmenden Raketenhagel aus dem Gazastreifen mit dem Beschuss von Orten, an denen sie Hamas-Kämpfer vermutete. Kurz darauf versammelten sich weltweit Menschen, um gegen den Krieg zu demonstrieren. Doch zumeist geschah dies sehr einseitig: „Free Palestine“ und „Kindermörder Israel“ waren die meistgehörten Parolen, durch „Allahu Akbar“ erhielten die Demos eine deutlich religiöse, teilweise mit Hamas- und gar Isis-Fahnen auch islamistische Ausrichtung.

Doch dabei blieb es nicht: In Göttingen wurden Demonstrierende, die Israel-Fahnen trugen, aus einer Free-Gaza-Demo heraus angegriffen, in Frankfurt erhielt ein Rabbiner Morddrohungen, in Berlin wurde ein jüdisches Paar bedrängt, in Wuppertal gab es einen versuchten Brandanschlag auf eine Synagoge, in Sarcelles, einem Vorort von Paris, wurden koschere Geschäfte angezündet.

Gauck und Merkel zeigten sich betroffen. Doch ihre Rede vom „importierten Antisemitismus“ schürt rassistische Ressentiments und verleugnet, dass Antisemitismus in Deutschland Tradition hat. Antisemitismus zieht sich durch alle Milieus und Bildungsschichten. Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem: 51 Prozent der Deutschen sagen, die Israelis machten das Gleiche wie die Nazis (laut Bielefelder Institut für Konflikt- und Gewaltforschung).

Angesichts der vielen palästinensischen Toten ist es verständlich, auf die Straße zu gehen, um Wut und Trauer Ausdruck zu verschaffen. Doch müssen die Friedensbewegten sich Kritik daran gefallen lassen, wie und mit wem sie da auf die Straße gehen – das zeigen die Parolen und Ausschreitungen der letzten Wochen. Es gibt kein Tabu, die israelische Regierung zu kritisieren. Doch schaffen es dabei nur die wenigsten, keinen Antisemitismus zu äußern.

Gerade angesichts des unablässigen Raketenhagels auf Israel und der Toten auch auf israelischer Seite, ist es notwendig, eine unversöhnliche Kritik des Antisemitismus der Hamas und der selbsternannten „Israelkritiker_innen“ zu formulieren. Das bedeutet für uns, sich all jenen entgegen zu stellen, die das Existenzrecht Israels direkt oder indirekt in Frage stellen.

Es kann jedoch nicht darum gehen, durch die Rede von den „schlechtintegrierten Muslimen“ den Blick vom allgegenwärtigen deutschen Antisemitismus abzulenken. Rassistische Deutungen lehnen wir entschieden ab.

Auch wenn es in dieser komplexen Lage schwer fällt: Es gilt, sich weder der Ohnmacht hinzugeben noch in identitären Positionen zu verharren, sondern sich trotz aller Anstrengung um einen differenzierten Blick zu bemühen.

Unsere Kundgebung ist der Versuch einer kritischen Praxis gegen Antisemitismus – für den Zweifel und gegen das Bescheidwissen!

Grundproblem der Entwicklungen der letzten Wochen ist: Diese Gesellschaft (und oft auch ihre Kritiker_innen) hat keinen Begriff von Antisemitismus. Es ist nicht jede Äußerung antisemitisch, die sich scheiße anhört, aber es ist viel mehr antisemitisch als gedacht: die Gleichsetzung von Israelis und Juden, die Paranoia um die jüdisch-israelische Medienverschwörung, die Diabolisierung und die NS-Vergleiche in Bezug auf das Handeln der israelischen Regierung, die Annahme niederträchtiger Intentionen Netanjahus, das palästinensische Volk zerstören zu wollen…. Antisemitismus ist nicht irgendwie schlecht formulierte „Israel-Kritik“, sondern eine gewaltsame Ideologie, mit der sich selbsternannte „Gotteskrieger“, Neonazis, Günter Grass und durchgeknallte Linke die Welt erklären. Und sie äußert sich nicht erst dann, wenn Jüdinnen und Juden ausgegrenzt, beschimpft, angegriffen und getötet werden.

Für ein Ende des Leids der Israelis, Palästinenser_innen, Jüdinnen und Juden überall in der Welt!

Free Gaza from Hamas!  //  Gegen jeden Antisemitismus!

Kundgebung am 30.08.2014, 15:00 Uhr
Gänseliesel / Marktplatz, Göttingen

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